Dritter Nationaler Aktionsplan | Verpflichtung 6.7
Für den nächsten Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) werden neue Verpflichtungen erarbeitet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt im Rahmen eines Konsultationsprozesses die breite Öffentlichkeit, um diese Ideen in die Gremien des BNE-Prozesses einfließen zu lassen.
Steckbrief
Umsetzungszeitplan im 3. NAP: 1. Quartal 2022 – 2. Quartal 2023
Federführung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Es liegt ein neues UNESCO-Programm zur Verankerung der Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Bildungssystemen vor („BNE 2030“). Dieses führt einerseits viel Bewährtes fort, setzt gleichzeitig aber neue thematische Schwerpunkte wie z. B. die Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs), den technologischen Fortschritt oder den Ansatz des transformativen Handelns (eigenständiges Handeln für eine nachhaltige Zukunft). Der bestehende deutsche BNE-Prozess, d.h. die strukturelle Verankerung von BNE im deutschen Bildungssystem, sollte an diese Veränderungen angepasst werden. Zudem muss der 2017 beschlossene Nationale Aktionsplan BNE mit neuen Verpflichtungen („Commitments”) aktualisiert werden, um die Nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Dementsprechend müssen die BNE-Stakeholder sich zu neuen Zielen und Maßnahmen verpflichten. Im neuen UNESCO-Programm „BNE 2030” werden die Mitgliedstaaten außerdem aufgefordert, eine breitere Öffentlichkeit durch starke Kommunikations- und Informationsaktivitäten zu BNE zu erreichen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt im Rahmen eines Konsultationsprozesses die breite Öffentlichkeit mit den Fragen: „Wie soll sich Bildung weiterentwickeln, um die Agenda 2030 der Vereinten Nationen und deren SDGs umzusetzen? Was erfordert das von den öffentlichen Institutionen, der Wirtschaft, den gesellschaftlichen Akteuren?“ Die Beteiligten sollen in diesem Prozess konkrete Aktivitäten der Akteurinnen und Akteuren vorschlagen, mit denen die Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung weiter vorangebracht werden können. Die Rückmeldungen aus dem Konsultationsprozess werden in den deutschen BNE-Prozess gegeben und im Ergebnis neue Commitments der Akteurinnen und Akteure zum Nationalen Aktionsplan BNE angeregt und anschließend von der Nationalen Plattform BNE beschlossen.
Mit einer breiten gesellschaftlichen Beteiligung (u. a. durch Verbreitung der Konsultation durch alle beteiligten Stakeholder sowie Veröffentlichung über das BNE-Portal und soziale Medien) werden Akteurinnen und Akteure erreicht, die bisher nicht am Prozess beteiligt waren. Dies trägt zur inhaltlichen Qualität und Präzision denkbarer Verpflichtungen bei. Zugleich wird die Sichtbarkeit und Akzeptanz daraus abzuleitender Maßnahmen erhöht. Die Stärke und Reichweite des Netzwerkes an Akteuren, die für deren Umsetzung als Stakeholder, Multiplikatoren, Experten und Betroffene wichtig sind, wird verbessert. Die Struktur des BNE-Prozesses verschafft den diversen Akteuren des BNE-Umfelds eine direkte Mitsprache am Agenda-Setting. Im Ergebnis soll ein ambitionierter nächster NAP BNE stehen. Durch diese öffentliche Konsultation werden auch die Akteurinnen und Akteure des BNE-Prozesses, d.h. Bund, Länder und Kommunen sowie weitere gesellschaftlichen Stakeholder mit konkreten Wünschen vonseiten der Teilnehmenden am Konsultationsprozess im Bereich der BNE konfrontiert werden.
Mit dieser Verpflichtung wird nicht nur die Partizipation im Kontext der nachhaltigen Entwicklungsziele und deren Umsetzung gestärkt, sondern das Vorgehen für sich stellt bereits eine Umsetzung in Form partizipativer Prozesse dar. Damit trägt es auf dieser Ebene ebenfalls zur Verstetigung des Open Government-Gedankens bei.
Zusätzliche Informationen
Der Nationale Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (NAP BNE) kann auf dem BNE-Portal abgerufen werden. Die Commitments zum letzten BNE-Aktionsplan sind anhand einer Suchmaschine auffindbar. Die wesentlichen Verpflichtungen, die aus dem Konsultationsverfahren und dem anschließenden BNE-Prozess resultieren, werden voraussichtlich im Anschluss an die Umsetzung dieses dritten NAP vorgestellt werden:
- Bekanntgabe der Commitments durch die Nationale Plattform BNE (3. Quartal 2023)
- BNE-Agenda-Kongress zur Vorstellung des neuen NAP an die breite Öffentlichkeit (4. Quartal 2023).
Nachhaltige Entwicklungsziele: SDG 4 (Hochwertige Bildung).
Meilensteine und Monitoring
Die nachfolgenden Informationen zum Umsetzungsstand werden regelmäßig aktualisiert. Bitte ausklappen für Details.
Aktueller Status: Umgesetzt.
Details: Konsultationsprozess am 15.06.2022 auf dem BNE-Portal gestartet. Geplantes Ende: 31.08.2022; zusätzlich wurden die Fragen auch bei zwei Veranstaltungen gestellt: Konferenz #zukunftbilden am 30./31.5.22 und Tag der offenen Tür des BMBF am 20./21.8.22.
Umsetzung laut NAP: bis 2. Quartal 2022
Aktueller Status: Umgesetzt.
Details: Hat im Rahmen eines Workshops beim BNE-Jahrestreffen am 27.09.2022 stattgefunden.
Umsetzung laut NAP: bis 3. Quartal 2022
Aktueller Status: Umgesetzt.
Details: Die Ergebnisse des BNE-Jahrestreffens wurden ausgewertet und Ideen für neue Commitments nach Bildungsbereich sortiert.
Umsetzung laut NAP: bis 4. Quartal 2022
Aktueller Status: Umgesetzt.
Details: Eine Befassung der BNE-Gremien mit den einzelnen Impulsen.
Umsetzung laut NAP: bis 2. Quartal 2023
Kontaktinformationen und Sonstiges
Zuständige Organisationseinheit: BNE-Team im BMBF, Referat 333 (E-Mail: bne@bmbf.bund.de)
Andere beteiligte Akteure (staatl.): Alle Mitglieder der Nationalen Plattform BNE
Fundstelle im 3. NAP (PDF): Seite 37 – 39.
Zuletzt aktualisiert: 20.09.2023